Ich habe mich riesig drauf gefreut. Neues aus der Foord-Truck-, Imbiss- und Street Food-Szene. Neue Burger, kreative Snacks und Köstlichkeiten aus der ganzen Welt. Doch so ein Festival lebt auch von der Location - diesmal war ich in Wels... und sehr gespannt.Ich besuchte mit meiner Family Freunde in Oberösterreich, und da war ich natürlich gleich Feuer und Flamme, als ich vom #EuropeanStreetFoodFestival hörte. Geöffnet hatte das europäische Köstlichkeitenfest von 11 Uhr bis tlw. spät Abends. Ich schaute mir das ganze am Samstag Nachmittag an und war geteilter Meinung.
Meine Eindrücke als Slideshow
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Kritik
Es war zwar einerseits abwechslungsreich, doch andererseits sehr fleischlastig. Meiner Meinung nach zu viel des Guten und auch nicht das optimale Signal in der heutigen Zeit. Ich habe mich daher auch nicht näher mit Smokern, Cidre Steaks & Co. beschäftigt, da ich von Burgern, Hot Dogs, Steaks und Fleischspießchen schon genug vom Fleisch hatte.Ein weiterer Kritikpunkt waren die Räumlichkeiten. Im Vergleich zu einem ähnlichen Festival in Kopenhagen sollte es kein Problem sein, dass man die Luft sauber hält und sich somit nicht alle Düfte und Eindrücke miteinander vermischen. In Wels hat man das leider nicht geschafft, und somit konnte man im Eingangsbereich der Messe nicht nur die Luft wegen der Smoker schneiden. Auch in der Haupthalle war es geruchstechnisch - naja, sagen wir mal interessant. Aber deswegen leider kein Ort, um lange zu verweilen.
Das Essen
Der Oodie
Eine warmgehaltene Weißbrotrolle mit Sesam gefüllt mit Rind, Huhn oder als Veggie mit Eierschwammerln (
hier mehr dazu). Die Beef-Variante wird mit Rinderstücken in Wurzelsauce mit kleinen Katroffelstückchen serviert. Bissl viel Sauce und die Blüten und Kräuter sind nett, würden aber in der Fleischsauce auch geschmacklich gut kommen. So sieht es eher nur nett aus. Nette Idee, mit € 5,30 nicht wenig für 3 Bissen unter Berücksichtigung des Materialwertes. Trotzdem Ok - und ich werde vielleicht mal die Ideen in anderen Varianten nachkochen... oder
#AustrianFoodTrucks besuchen.
Oodie mit Beef, Wurzelsauce und Blümchen und Kräuterschmuck
Australian Surf & Turf
Ich muss vorausschicken, dass ich kein Fan von besonderen Fleischgerichten bin. Also Kroko-Steak muss nicht sein und umso weiter die Anreise, umso schlimmer finde ich es. Ich hätte mir entsprechend das Surf & Turf vom Kangaroo nicht bestellt, aber mein Freund Christian wollte es wissen, und ich durfte dann kosten.Medium rare muss man mögen. Aber die Fleischqualität muss dann perfekt sein. Das Kanguru hätte Medium verdient, dann wäre es besser zur Geltung gekommen. So war es nur Ok.
Surf-n-Turf a la Australia
Pulled Pork Burger
Man nehme Gutes vom Schwein, meist Schulter, Ripperl & Co. und schmeiße es mit laufender Beigabe von Saucen und Würzmitteln ca. 10-15 Stunden in den Smoker. Viel Aufwand für bisschen Fleisch, oder? Aber das ist es wert, denn so bekommt das Fleisch eine fantastische Würze und es schmeckt einfach spitze. Unbedingt mal testen, wenn ihr einen Pulled Pork Burger (oder auch Beef) findet. Oder, ihr seid Smoker-Eigentümer und versucht es mal selbst.Zusammen mit dem Krautsalat und der rauchigen Sauce im Inneren war es für mich ein Highlight. Schön, dass es hier mal eine Alternative zum "normalen Burger" gibt. Jederzeit gerne wieder.
Pulled Pork Burger - 15 Stunden Garzeit zahlen sich aus
Gordita - Maismehltasche mit Spezialfüllung
Gorditas sind mexikanische Maismehltaschen - in diesem Fall Taschen aus blauem Maismehl gefüllt mit Huhn und pikanter Schokosauce. Dazu gibts marinierte Auberginen aka Melanzani und 4 Saucen: Grüne Chilisauce mit Avocados, Mango-Kokos-Minz-Sauce, Chipotle-Sauce (geräucherte Jalapenos), gebeizte Rote Zwiebel-Sauce und darüber geröstete Mandeln mit Sesam.In Summe - Wow! Geschmacksexplosionen am laufenden Band. Wenn man der Gordita etwas Kritik näher bringen will, dann, dass es schon fast zuviel Geschmack ist. Das Huhn und die pikante Schokosauce kommen gar nicht zur Geltung. Vielleicht etwas weniger Saucen, dafür aber etwas klarerer Genuss - aber eine zweite Portion war nicht mehr drinnen.
Gorditas - very special - hier in Österreich-Form
Fazit zum European Street Food Festival
Interessantes Konzept, was aber angesichts der Location in Wels natürlich besser im Freien aufgehoben wäre - oder zumindest bei offenen Türen. Die Gäste wurden doch stark vom Rauch und der Geruchsmischung abgehalten länger zu bleiben. Auch Bekannte unserer Freunde, die dort waren, hatten uns das mitgeteilt. Ansonsten kann man einen Besuch empfehlen. Als Vegetarier tut man sich nicht nur etwas schwer - das wären die Veggies ja gewohnt - sondern das Festival wirkt leider Fleisch-überladen. Doch es soll ja auch noch einige Fleisch-Tiger geben, die hier voll auf ihre Kosten kommen.