Hybrid-Burger als Soulfood der Zukunft!? Nicht nur für Flexitarier eine Alternative
Wegen dem Fokus meiner Kochkurse auf Nachhaltigkeit und vegetarisches Essen höre ich in letzter Zeit öfter: Ach, das isst du als Veganer aber nicht, oder? Als überzeugter Flexitarier tue ich mich leicht und sage: Doch, aber nicht oft, dafür aber hochwertig und nachhaltig. Und da ist es wieder. Für manche bereits das Unwort des Jahrzehnts. Für andere die wichtigste Querschnittsmaterie unserer Zeit: Nachhaltigkeit. Ich zähle mich eher zur zweiten Fraktion und finde daher einen Hybrid-Burger oder Rebel/Blenden Meat spannend – und in diesem Fall auch saugut!
Warum hybride Produkte manchmal einfach passen
Hybrid sind Produkte, die Gutes aus 2 Welten verbinden. So wird aus dem griechischen Hybris (Übermut oder Anmaßung) und dem lateinischen Hybrida (Mischling) rasch etwas Hybrides, das Merkmale oder Bestandteile so mischt, dass diese besser oder zumindest neuartiger werden.
Ein relativer neuer Vertreter der hybriden Machart ist Hybrid-Fleisch oder auch Blended Meat, bekannt z.B. unter der Marke "Rebel Meat". Dabei wird Fleisch mit einer pflanzlichen Alternative auf Basis von Soja, Erbsen- oder Weizenprotenen vermischt, um "Fleischfresser" sozusagen langsam zu ent- bzw. gewöhnen.
Oft hört man dann: "Wenn schon Fleisch, dann Richtiges" oder andere Argumente, mit der man die Skepsis zu Hybrid-Fleisch recht rasch belegt und meist abhakt. Meiner Meinung nach zu Unrecht. Wenn man sich mit pflanzlichen Alternativen zu Fleisch beschäftigt, kommt man an vielerlei Grauslichkeiten vorbei. Aber es gibt auch echt gute Alternativen. Dabei gibt es auch wenige Produkte, wo bissl Fleisch drinnen ist. Muss aus meiner Sicht nicht sein, doch eine Variante hat es mir jetzt angetan, die ich euch hier zeigen will.
Beste Reste und kreative Verwertung: Hybrid-Burger
Da ich fürs heutige Feiertagsfrühstück (Pfingstmontag) kein Brot mehr vom Genussmarkt am Freitag übrighatte, hab ich gestern mein 24 Stunden-Fladenbrot, also Dinkelfladen mit langer Teigführung, vorbereitet. 1 Stück blieb fürs Abendessen übrig. Zusätzlich sprang mich letztens das mit 25% Rabatt bedachte pflanzliche Faschierte von Garden Gourmet an. Und für unseren Fleischtiger, Sohnemann Leo, ist immer etwas vom Speck, der süchtig macht (wenn man Hr. Fischer vom Nudelwerk vom Genussmarkt Oberpullendorf glauben will), zuhause. Meist für eine schnelle Portion Spaghetti Carbonara zur Hand, dient der rauchige Speck heute mit ein paar Streifen zur natürlichen Geschmacksverstärkung des pflanzlichen Faschierten.
Die Zubereitung meines Hybrid-Burgers ist denkbar einfach. Der Speck wird in dünne Streifen geschnitten, ausgelassen und etwas knusprig gebraten. Aus der Pfanne nehmen und dann den Block des pflanzlichen Faschierten darin anbraten. So bleibt die Streifenform und somit auch eine fluffig-saftige Konsistenz erhalten. Nach dem Umdrehen eine Scheibe Käse drauf und mit Speck belegen. Deckel drauf und bei ausgeschalteter Pfanne schmelzen lassen.
Inzwischen das Fladenbrot toasten mit Zwiebeln und Senf auf der einen, und z.B. Ruccola und veganer Cocktailsauce auf der anderen Seite bestücken. Dann einfach das heiße hybride Faschierte draufsetzen und genießen. Aus meiner Sicht hat man damit 2 Probleme des "Rebel Meats" erschlagen. 1) Man bekommt es nicht oft zu kaufen, und es wird sich wegen dieser Mischung, mit der Fleischesser und Veganer wenig anfangen können, wohl auch nicht durchsetzen. 2) Für Fleischesser kann man so wirklich guten rauchigen Geschmack in ein Produkt bringen, dass sie sonst vielleicht nicht so gerne essen würden. Und somit gewöhnen sie sich an weniger Fleisch bzw. an pflanzliche Alternativen. Supi, oder?
Ich bin nicht nur satt und zufrieden mit meinem heutigen Essen, sondern finde wirklich, dass man öfter mal Alternativen zu Fleisch versuchen sollte. Und dabei sind Umwege manchmal richtig gschmackig.
Weitererzählen, ausprobieren und Teil einer Rebellion sein
Es macht einfach Spaß Neues zu versuchen und liebend gerne gebe ich meine Erfahrungen weiter. Somit sind meine Kochkurse nicht nur für Firmen interessant, die den Mitarbeitern gesunde Ernährung, Mealprep oder Nachhaltigkeit näherbringen wollen. Die wenigen fixen Termine pro Jahr stehen allen offen, und ich freue mich auf gemeinsames Kochen und auf den Austausch – gemeinsames Genießen bei burgenländischen Weinen inklusive 😉
Es ist nicht nur wissenschaftlich bewiesen, dass weniger tierische Produkte für unsere Gesundheit und auch unsere Umwelt gut sind. Es ist in der heutigen Zeit auch ganz einfach mal was Neues zu versuchen. Ob mal mit Blended Meat rebelliert oder einfach kreativ mit pflanzlichen Produkten umgeht, ist dann nicht mehr so wichtig. Bitte weitererzählen und ... probieren Sie's einfach aus.