Moussaka vom Grünkern: Urlaub für Zuhause
Was gibt es Schöneres als sich mit einem herzhaften Gericht den Sommerurlaub nachhause zu holen. Verbunden mit nachhaltigem Gemüse aus dem eigenen Garten und Dinkel aus der Genussregion Mittelburgenland Dinkel wird es zum Highlight der Sommerküche: Moussaka aus der Region.
Regional. Genial. Dinkel aus dem Sonnenland.
Dinkel ist bei uns im Sonnenland Mittelburgenland, auch als Blaufränkischland bekannt, nicht nur oft fürs tägliche Brot die wichtigste Zutat. Das nicht reif geerntete Dinkelkorn wird als Grünkern bezeichnet und wird gequollen & geröstet als Basis für bissfesten Fleischersatz verwendet. Bolognesesauce für Pasta oder fürs Chili sin carne wird daraus gemacht. Somit ist Grünkern auch erste Wahl für regionales veganes Faschiertes für unser Moussaka. Nachhaltig erhältlich im Biohofladen Rosnak Organics in Steinberg.
Gemüse aus dem eigenen Garten
Zusätzlich zur körnigen Grundlage gesellt sich Bestes aus dem eigenen Garten. Melanzani und Zucchini frisch aus dem Beet. Nur die Kartoffeln kommen "nur" aus dem Burgenland.
So, nun zum Rest ...
Zutaten fürs regionale Moussaka
für eine Auflaufform für 6-8 Personen
Bolognese aus Grünkern
250g Grünkern, gecrusht (im Blender, nicht zu fein)
3 EL Rapsöl
2 Zwiebeln, kleine Würfel
3 Knoblauchzehe(n), klein gehackt
3 EL Tomatenmark
1 EL Paprikapulver
1 EL Dinkelmehl zum Binden
125ml Rotwein
4 TL Salz
2 TL Kreuzkümmel
3 TL Zimt
1 TL Oregano
6-8 TL Minze (oder frisch 6-8EL gehackte Minze, 3-4 Handvoll)
5 TL Zitronenabrieb
2x 750ml, 2 Flaschen Tomatenpolpa
750ml, 1 Flasche Tomatenpassata (hier Bio-Flaschen von Ja! Natürlich oder Spar, da sich dort die Etiketten ganz leicht lösen und somit die Flaschen super wiederverwendet werden können)
Gemüse
500g Kartoffeln
2-3 Melanzani, ca. 500g
2-3 Zucchini, ca 500g
Bechamel Sauce
600ml Milch
2EL Mehl
2EL Butter
3 Knoblauchzähen
2TL Salz
Käse zum Überbacken (Emmentaler oder Mozzarella), wenn man will.
Moussaka zubereiten. Schnell geht das nicht, aber gut.
Die schlechte Nachricht zuerst. Schnell kann gutes Moussaka nicht gekocht werden. Mach dir ein Flasche Wein auf, da man ein Achterl zum Kochen braucht, könnte man meinen, den Rest brauch ich auch gleich auf. Wie heißt es so schön: Ich koche liebend gern mit Wein. Manchmal geb ich ihn sogar ins Essen ;)
Den Start macht das Salz, das das Wasser aus den ca. 5mm dicken Scheiben von Melanzani und Zuuchini ziehen soll. Scheiben schneiden oder hacheln, beidseitig mit wenig Salz einreiben und gestapelt auf Küchenpapier schräg stapeln. 1 Stunde Wasser lassen, dann trocken tupfen.
Der Mixer ist als nächster dran. Grünkern in einen starken Mixer, auch Blender genannt, geben und mit kurzen starken Impulsen mixen. So sollte es dann aussehen, nicht zu grob und nicht zu fein:
Los gehts mit Veggie-Bolognese mit Biss
Grünkern in Rapsöl leicht angehen lassen und nach 5min kleingehackten Zwiebel dazu. Langsam rösten bis alles gut Farbe bekommt und es angenehm würzig riecht.
Tomatenmark zuerst etwas (1-2min) mitrösten, dann Knoblauch zerdrückt dazu und etwas mitrösten und am Paprika dazu und ebenfalls, richtig, mitrösten.
Dann das Dinkelmehl dazu geben und vermischen und etwas mitrösten. Mit Rotwein und Tomatenpassata ablöschen. Hitze reduzieren, danach Polpa und Gewürze dazu geben und auf die Seite stellen.
TIPP: Wenn das Moussaka gleich nach dem Auskühlen gegessen werden soll, sollte man die Grünkerne ca. 1-2 Stunden quellen lassen - nach dem Mixen und vorm Rösten. Empfohlen wird es aber so wie angegeben, nur dann bitte erst am nächsten Tag genießen.
Gemüse anbraten. Das dauert, bringt's aber
Kartoffeln in wenig Rapsöl anbraten, Zucchini und Melanzani ebenfalls. Ist schnell gesagt, aber es dauert einfach eine gewisse Zeit. Aber es zahlt sich aus. Mittelhohe Hitze (7 von 9 bei mir) und nicht zu wenig Öl, damit sich die guten Röstaromen entwickeln. Und nochmals, ja, es zahlt sich aus. Besonders bei den Melanzani ergibt das Rösten gemeinsam mit Minze und Zimt den typischen Moussaka-Geschmack.
Schicht für Schicht zum Urlaubsgedicht
Bechamelsauce ist an sich nicht schwer. Standardmenge bei mir ist immer 1EL Butter auf 1EL Dinkelmehl glatt und 300ml Milch. So auch hier, nur eben die doppelte Menge und Knoblauch dazu drücken. Butter flüssig schmelzen bei mittlerer Hitze (6 von 9, nicht zu heiß), dann Mehl dazu und mit dem Schneebesen glatt rühren. Wenn es langsam ganz leicht Farbe bekommt, dann mit Milch ablöschen. Ganz wichtig ist bei der Bechamel normalerweise, dass sie sehr würzig ist, da andere Auflaufinhalte wie Lasagneblätter, Gemüse, Kartoffeln, etc. oft mitwürzen muss. Da hier aber schon alles einmal gesalzen wurde, bitte eher wenig würzen bzw. salzen.
Danach in einer geölten Auflaufform zuerst Kartoffeln, dann Melanzani, Bolognese und Zucchini abwechselnd schichten und mit Kartoffeln abschließen. Dazwischen immer wieder Bechamel in dünnen Streifen darüber ziehen. Es soll leicht binden, soll aber nicht pappen.
Mit 200 Grad Ober-Unter-Hitze ca. 30min überbacken, da ja alles schon durch ist. Es muss also nur mehr Farbe bekommen. Wenn man will, kann man noch Käse drüber. Doch das muss meiner Meinung nach nicht sein.
Es schmeckt am besten, wenn man das Moussaka einige Stunden durchziehen lässt, idealerweise am kommenden Tag isst. Es lässt sich auch gut einfrieren und schmeckt aufgewärmt einfach am besten. So wie bei uns, am 1. Tag danach als Solo-Moussaka mit Salat dazu.
Und wiederum 2 Tage später zur Abwechslung mit Tzatziki und Cous-Cous.
Freue mich, wenn ihr dieses Stück Urlaubsgefühl nicht nur genießt, sondern auch teilt. Und der letzte Tipp: Macht zur Sicherheit noch eine Flasche Rotwein auf und ladet euch ein paar Freunde ein. In Moussaka steckt soviel Zeit und Liebe, dass man sie unbedingt teilen sollte.
Wohl bekommt's, das regional-nachhaltige Urlaubsfeeling.